Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum in Deiner Familie manchmal „die Geschwister unter sich anders ticken“ als zusammen mit den Eltern? Oder warum im Büro die Marketing-Abteilung ganz eigene Abläufe hat, während die Buchhaltung nach ganz anderen Regeln spielt? In der systemischen Beratung sprechen wir in solchen Fällen von Subsystemen – Teil-Einheiten innerhalb eines größeren Systems, die eigene Dynamiken, Regeln und Funktionen entwickeln. Ich bin Annemarie Eiweleit, systemische Beraterin und Mediatorin in Rostock, und ich lade Dich ein, mit mir auf Entdeckungsreise in die Welt der Subsysteme zu gehen.

Begrifflichkeiten der systemischen Beratung: Systeme
In dieser Serie möchte ich Begrifflichkeiten der systemischen Beratung vorstellen und erklären. Ich versuche anhand von Beispielen und Alltagssituationen meine Arbeit transparent darzustellen.
Was ist ein Subsystem?
Ein Subsystem ist eine kleinere Einheit innerhalb eines größeren Ganzen (Systems), in der sich Elemente besonders eng vernetzen und eigene Wirkungsweisen entfalten. Beispiele für Subsysteme sind:
- Familie:
- Eltern-Subsystem (Eltern als Paar)
- Geschwister-Subsystem (Brüder und Schwestern untereinander)
- Organisation:
- Abteilungen (z. B. Marketing, Personal, IT)
- Projektteams
- Freundes- oder Freizeitkreis:
- Sportgruppe
- Musik- oder Kreativ-AG
Subsysteme haben eigene Regeln, Rituale und Erwartungen, die nicht zwangsläufig mit den Regeln des Gesamtsystems übereinstimmen müssen. Dabei beeinflussen sich Subsystem und Gesamtsystem wechselseitig: Veränderungen im Subsystem wirken auf das große Ganze und umgekehrt.
Warum Subsysteme so bedeutsam sind
Spezialisierung und Funktion
Subsysteme ermöglichen, dass sich Beteiligte auf unterschiedliche Aufgaben konzentrieren. In einem Unternehmen kann das Marketing-Subsystem kreative Kampagnen entwickeln, während das Finanz-Subsystem Risiken kalkuliert und Budgets plant.
Schutz und Nähe
In Familien bieten Subsysteme wie Geschwister-Paare oft emotionale Rückzugsräume. Geschwister erleben gemeinsam Abenteuer und entwickeln dadurch eine eigene Vertrautheit, die nicht exakt der Eltern-Kind-Beziehung entspricht.
Konfliktpotenzial und Konfliktlösung
Unterschiedliche Subsysteme können in Konkurrenz geraten. Ein kindliches Geschwister-Subsystem fühlt sich vielleicht benachteiligt, wenn beide Kinder das Gefühl haben, die Eltern den jeweils anderenbevorzugen. Hier kann systemische Mediation in Rostock helfen, Spannungen zu klären und neue Verständigungsbrücken zu bauen.
Wenn Du genauer hinschaust, entdeckst Du in jedem großen Ganzen kleine Einheiten mit ganz eigenen Regeln und Dynamiken. Dies macht das Wissen um die Subsysteme so wichtig.

Genau wie das Eltern-Subsystem, in dem Ihr Euch als Paar begegnet, und jedes andere Subsystem eines Familiensystems, etwa Großeltern oder Cousins – alle haben ihre eigenen Rituale, Erwartungen und Aufgaben. Genauso verhält es sich in der Arbeitswelt. Du kennst sicher die Marketing-Abteilung, in der kreative Köpfe in bunten Brainstormings Ideen sprühen, während im Nebenbüro die Buchhaltung ganz nüchtern Zahlen jongliert. Trotz aller Unterschiede gehören diese beiden Subsysteme zum großen Ganzen – der Organisation – und beeinflussen sich wechselseitig: Ohne Budgetfreigabe läuft keine Kampagne, und ohne gute Konzepte wird keine Zahlbewertung spannend.
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